IHK-Chef: „Berlin ist Bielefeld“

Die Enquetekommission „Eine Zukunft für Berlin“ kam gestern in ihrer zweiten Sitzung zu einer ernüchternden Bestandsaufnahme. „Sie war zwar nicht so schrecklich, dass man sofort die Koffer packen und Berlin verlassen möchte“, sagte die Vorsitzende Sibyll Klotz (Grüne), habe aber die Dramatik der Situation nochmals vor Augen geführt. Der Chef der Industrie- und Handelskammer (IHK), Jan Eder, verwies auf die geringen Gewerbeertäge der Hauptstadt: Sie liegen weit hinter denen Münchens und Hamburgs zurück. „Berlin ist Bielefeld“, sagte Eder. Das Abgeordnetenhaus hatte die Kommission auf Drängen der Opposition eingesetzt, um Wege aus der Finanzmisere der Stadt zu finden. Professor Leo Penta von der katholischen Hochschule für Sozialwesen drängte gestern darauf, sich dabei nicht allein auf Wirtschafts- und Finanzpolitik zu konzentrieren. Für ebenso wichtig hält er eine Bürgergesellschaft. Dabei brauche man zwar nicht bei null anzufangen, sagte er, Berlin müsse hier aber „klüger und härter arbeiten“. STA