Qual der Wahl: Radreiseverführer

Wie komme ich von hier nach da? Was nehme ich mit? Einschlägige Ratgeber geben dazu Antworten

Die Reise beginnt im Kopf. Und meistens immer noch mit einem Buch oder einer Broschüre in der Hand. Die Auswahl ist groß und die Wahl fällt entsprechend schwer. Deshalb folgt hier ein Radreiseführer-Führer, der einen Überblick über die Standardwerke verschafft:

Wer eine Fahrradreise in Deutschland plant, sollte unbedingt einen Blick in „Radfernwege in Deutschland“ werfen, einen Ratgeber des ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club).

Dargestellt werden rund 120 überregionale Touren von der Nordsee bis zu den Alpen. Die Beschreibungen enthalten alle wichtigen Informationen wie Beschilderung, Länge und Charakteristik, zu der in vielen Fällen auch eine Bewertung der Familienfreundlichkeit gehört.

Ergänzt durch eine Kartenskizze wird der Verlauf jeder einzelnen Tour im Detail beschrieben. Der Leser erfährt auch, welche Fahrradkarten und ergänzende Literatur zu der jeweiligen Strecke erhältlich sind. Touristische Informationen, ein Adressteil sowie ein ausführlicher Kommentar runden jede Tourenbeschreibung ab.

Dank eines großen farbigen Kartenposters, in dem alle Routen eingezeichnet sind, können auch längere Touren geplant werden, selbst die Radreise von Flensburg nach Berchtesgaden. „Radfernwege in Deutschland“ ist im Bielefelder Verlag (BVA) erschienen und kostet 15,95 Euro.

Erheblich kostengünstiger: die 92 Seiten starke Broschüre „Deutschland per Rad entdecken“, ebenfalls vom ADFC herausgegeben. Sie ist per Fax (04 21- 3 46 29 32) oder via Internet (www.adfc.de) gegen Zahlung einer Versandkostenpauschale von 5 Euro erhältlich. Dafür bekommt man die wörtliche und bildliche Darstellung von rund 150 Routen und Regionen in ganz Deutschland. Piktogramme klären auf über Schwierigkeitsgrad oder Familienfreundlichkeit.

Zusätzlich wird zu jeder Tour auf die Pauschalangebote von Reiseveranstaltern hingewiesen. Besonders hilfreich: Zu jedem Radfernweg sind die Original-Logos, mit denen er ausgeschildert ist, abgebildet. So kommen schon bei Tourbeginn keine Missverständnisse auf.

Viel Mühe hat sich Gunnar Fehlau mit seinem im Delius Klasing Verlag erschienenen Buch „1.000 Tipps für Radreisen“ gemacht. Das Werk richtet sich nach Angaben des Verlages sowohl an Wochenendradler als auch an Routiniers und kostet 12,90 Euro. Anschaffung des richtigen Fahrrades, Bekleidung und Werkzeug, Planung der Tourenplanung – ein weites Feld und eine Menge Hinweise. Viele erscheinen wertvoll, manche wirken jedoch arg profan oder sind nicht ausführlich genug.

Piktogramme sollen darüber aufklären, mit welchem Kosten- und Zeitaufwand jeweils zu rechnen ist und für welche Zielgruppe die Hinweise geeignet sind. Weniger könnte mehr sein. Insbesondere die Piktogramme, mit denen die einzelnen Themen gekennzeichnet sind, verwirren mehr, als dass sie den Lesern helfen. WOLFGANG A. LEIDIGKEIT