Die leidige Verknüpfung

betr.: „Keine Kohle für Kirche“, taz bremen vom 6. 12.

Ein bisschen spät fällt der Bremer Atheisten- und Freidenkerunion ein, die staatlichen Zuwendungen für den Deutschen Evangelischen Kirchentag zu kritisieren. Dennoch finde ich als evangelischer Christ den Hinweis auf die Trennung von Kirche und Staat richtig. Diese existiert tatsächlich nur auf dem Papier. In Wirklichkeit unterstützt der Staat die Kirchen auch finanziell, und diese halten sich mit Kritik leider zurück. Als äußeres Zeichen für diese leidige Verknüpfung sieht man bei besonderen kirchlichen Feiern führende Politiker Seite an Seite mit Kirchenvertretern sitzen wie jüngst im Bremer Dom beim Auftaktgottesdienst zur Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, dem Bundesinnenminister Schäuble beiwohnte.

Die Kirchen haben sich gut im Staate eingerichtet und mit ihm arrangiert. Eine eklatante Wechselwirkung gibt es in der Militärseelsorge, für die die Kirchen Pastoren und Pfarrer bereit stellen, die dann von der Bundeswehr bezahlt werden. Es stünde den Kirchen gut an, sich mehr auf ihre Freiheit zu besinnen und dem Staat öfter mal auf die Füße zu treten, selbst wenn dieser ihnen dann Gelder kürzen sollte. JOACHIM FISCHER, Glied der ev. Kirchengemeinde Bremen-Rablinghausen