DE LA HOYA AM ENDE?

Nun sah er nicht mehr aus wie ein Lebemann, Model oder Möchtegernschauspieler, nicht mehr wie die schillerndste Figur des internationalen Boxens. Endlich sah Oscar De La Hoya mal tatsächlich aus wie ein Boxer. Wie ein geschlagener Boxer. Acht Runden lang hatte der selbsternannte „Golden Boy“ gegen Manny Pacquiao von den Philippinen, einen leichteren und kleineren Gegner, die schlimmsten Prügel seiner sportlichen Karriere bekommen. Das linke Auge zugeschwollen, das Gesicht demoliert, die Frustration im Blick gab De La Hoya nach der achten Runde den Nicht-Titelkampf in Las Vegas auf, in den der Amerikaner mit der angeblich „besten Form meines Lebens“ gegangen war. Anschließend wurde der 35-Jährige, der in sechs verschiedenen Klassen Weltmeister war, in ein Krankenhaus gebracht und vorsichtshalber untersucht. Nach der sensationell einseitigen Auseinandersetzung, nach 45 Kämpfen mit 6 Niederlagen scheint De La Hoya nun endgültig reif für den Rücktritt. Und auch schlau genug, das selbst zu erkennen: „Ich habe es einfach nicht mehr drauf“, sagte er nach dem Kampf. Sollte das Aushängeschild seine Handschuhe an den Nagel hängen, bleibt er dem Sport aber doch erhalten: Seine Golden Boy Promotions schickt sich an, zum einflussreichsten Veranstalter im Profiboxen zu werden. TO FOTO: AP