lokalkoloratur

Soll noch einer sagen, dieser Senat sei nicht weltoffen, selbst Ausländern gegenüber. Und sage noch einer, vornehmlich dieser Richter und die Seinen seien verbohrte Hardliner, die Recht und Gesetz unbeirrt und ungebeugt mit harter Hand durchsetzen. Vorurteile gilt es zu überpüfen, hat doch Schill-Senator Mario Mettbach gestern großzügigst eine Ausnahmegenehmigung von den ansonsten – selbst seiner Ansicht nach – „sehr restriktiven“ Bestimmungen über Werbung im öffentlichen Raum erteilt. 400 bis 500 Stellschilder dürfen nun in der ganzen Stadt auf „dieses einmalige Ereignis“ aufmerksam machen, welchselbes nächsten Mittwoch in der Arena stattfinde. Nämlichem nämlich gebühre, weiß Rockin‘ Mario, „besondere Aufmerksamkeit“, zuvörderst angesichts „der herausragenden Rolle“, die Hamburg gespielt habe bei der Erfindung und Vollendung jenes „neuen Stils“, damals, als die ganze Sache losging. Was er jedoch unter der Decke zu halten bestrebt ist, deckt seine Lieblings-Zeitung nach knallharter Recherche hiermit gnadenlos auf: Die Hamburger sind – wie oberaffenpeinlich! – wenig gewillt, ihre ruhmreiche Vergangenheit zu zelebrieren, weshalb die Zutrittsberechtigungskarten bereits mit 20 Prozent Rabatt feilgeboten werden müssen, um die Schande zu vermeiden, dass die Hütte nur halb voll ist, wenn Sir Paul klampft. SMV