Israel: Streik ausgeweitet

TEL AVIV dpa ■ Der israelische Gewerkschaftsbund Histadrut hat gestern den Streik im öffentlichen Dienst aus Protest gegen die Sparpolitik der Regierung ausgeweitet. Die beiden Häfen des Landes wurden lahm gelegt, und die Gepäckabfertiger am internationalen Flughafen von Tel Aviv verzögerten die Verladung von Gepäck, wodurch zahlreiche Flüge nur mit stundenlangen Verspätungen starten konnten. Auch die Müllmänner streikten. Viele staatliche und kommunale Ämter sind bereits seit Dienstagmorgen geschlossen. Im Mittelpunkt des Streiks stehen die drastischen Kürzungen, die Finanzminister Benjamin Netanjahu wegen eines riesigen Haushaltsdefizits angeordnet hat. Verursacht durch die Rezession und gesteigerte Ausgaben für die Armee weist das Budget für 2003 eine Lücke von rund zwölf Milliarden Schekeln (2,3 Milliarden Euro) auf. Durch die Einsparungen im öffentlichen Dienst würden zehntausende Angestellte in diesem Sektor arbeitslos, kritisieren Gewerkschafter. Netanjahu will außerdem die Altersgrenze für die staatliche Rente auf 67 Jahre heraufsetzen.