Bayern-SPD sucht eigenes Profil

MÜNCHEN dpa /ap ■ Der Vorsitzende der bayerischen SPD- Landtagsfraktion, Franz Maget, ist Berichten über angebliche Überlegungen der Landes-SPD zur Loslösung von der Bundespartei entgegengetreten. „Eine Diskussion um eine Abspaltung führe ich keineswegs“, sagte Maget gestern. Er wies damit Medienberichte zurück, denen zufolge er eine „organisatorische und politische Unabhängigkeit“ der Bayern-SPD anstrebe. Maget betonte, zwar sei mehr eigenes Profil ratsam. Wegen der gerade laufenden Diskussion um eine neue Linkspartei, die er völlig ablehne, könne die Debatte aber missverständlich sein. Sie komme deshalb zur Unzeit. Er wolle die Überlegungen daher im Augenblick nicht vertiefen, aber weiter verfolgen. Den Wunsch nach einem eigenständigeren Profil begründete Maget damit, dass sich die Bayern-SPD im Nachteil gegenüber der CSU als eigenständiger Bundespartei befinde. Die SPD sei gegenüber der CSU beispielsweise bei der Parteienfinanzierung und beim Aufstellen der Listen für die Europawahl benachteiligt. Die CSU gehe mit einer bayerischen, die SPD mit einer bundesweiten Liste an den Start. Mit mehr Eigenständigkeit könnte das Wählerpotenzial stärker ausgeschöpft werden.