Wachsende Gemeinden

Noch zu Beginn der 30er-Jahre lebten in Leipzig 13.000 Juden. Es war die sechstgrößte Gemeinde im Land. 1990 bestand sie nur noch aus drei Dutzend Mitgliedern. Mit dem Zuzug von Juden aus den ehemaligen Sowjetrepubliken ist auch die Leipziger Gemeinde wieder gewachsen. Heute gehören ihr über 1.000 Mitglieder an.

Nach Angaben der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland sind seit 1990 etwa 85.000 Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion Mitglied in jüdischen Gemeinden geworden. Die Zahl der insgesamt aus den GUS-Staaten nach Deutschland emigrierten Juden liegt bei 181.000.

Die Innenministerkonferenz hat bereits im Februar 1991 beschlossen, dass diese Immigranten den Status von Kontingentflüchtlingen erhalten. Sie bekommen eine unbefristete Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis und können nach sieben Jahren deutsche Staatsbürger werden. Nur auf die Wahl ihres neuen Heimatorts haben sie wenig Einfluss, sie müssen in dem Bundesland leben, das sich dazu bereit erklärt hat, sie aufzunehmen. TAZ