Heftige Kritik an Spaniens Irak-Rückzug

Union: Gefährliches Signal an Ussama Bin Laden. Tony Blair nennt Nachgeben naiv

BERLIN/LONDON ap ■ Der außenpolitische CDU/CSU-Fraktionssprecher Friedbert Pflüger hat die Ankündigung des designierten spanischen Ministerpräsidenten Zapatero, die Truppen seines Landes aus dem Irak abzuziehen, heftig kritisiert. In Berlin sprach Pflüger gestern von einem unverantwortlichen und gefährlichen Signal an den Al-Qaida-Führer Ussama Bin Laden. Die Islamisten würden den Schritt so verstehen, dass man nur genug Menschen umbringen müsse, um der westlichen Welt seinen Willen aufzuzwingen, sagte Pflüger.

Er verwies in diesem Zusammenhang auf die Drohung französischer Islamisten mit Anschlägen, falls das Kopftuchverbot nicht aufgehoben werde. Man dürfe Bin Laden kein Veto-Recht gegen die eigene Politik einräumen, warnte Pflüger: „Die Frage ist, lassen wir uns in die Knie zwingen, oder geben wir die einzig denkbare Antwort: Entschiedenheit und Zusammenhalt in Europa und mit den USA.“

Auch der britische Premierminister Tony Blair bezeichnete den Gedanken als „hoffnungslos naiv“, ein Nachgeben in der Irakfrage könnte die Terrorgefahr durch islamische Extremisten verhindern. In seiner Rede vor dem Londoner Unterhaus lobte Blair ausdrücklich den polnischen Ministerpräsidenten Miller für dessen Erklärung, ein Rückzug aus Irak würde den Terroristen einen Sieg bescheren.

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