Betr.: Diana Thater

Diana Thater, geboren 1962 in San Franciso, lebt und arbeitet in Los Angeles, Studium in New York und Pasadena (Kunstgeschichte). Erste Einzelausstellung 1991. Schon 1997 widmete ihr das Walker Art Center Minneapolis eine große Werkschau unter dem – an Walter Benjamin anknüpfenden – Titel „Orchids In The Land Of Technology“. Mit „Keep the Faith“ geben das Museum für Gegenwartskunst in Siegen und die Bremer Kunsthalle erstmals in Europa einen Überblick über Thaters Schaffen. In diesem geht ein hoher theoretischer Anspruch eine innige Verbindung mit sinnlich unmittelbarer Ansprache ein. Bestimmendes Merkmal ist der Dialog von modular aufgebauter Projektion und Architektur. Dazu gehört wesentlich das Einarbeiten des Naturlichts: Es gibt keine Blackbox, die Fenster sind frei. Durch Rot-, Grün-, Blau-, Cyan-, Magenta- und Gelb-Filter mischt sich die Sonne mit dem Strahler. Häufiger Gegenstand sind Tiere: Wölfe („China“, 1995, zu sehen in Siegen) ein Zebra („The Best Animals are The Flat Animals“, 1998, derzeit in der Bremer Landesbank) oder auch Delfine („Delphine“, 2002, in der Kunsthalle). Öko-Agitprop? Keineswegs „In meiner Arbeit geht es darum, den Raum zu spüren, während man gleichzeitig in eine andere Form von Raum schaut“, so Thater. Ohne mit der Projektion zu Verschmelzen werden die Betrachter doch direkt von den großen, bunten Lichtbildern vereinnahmt. Ein unbeteiligtes Zuschauen ist unmöglich: Thaters Kunst ist ausdrücklich anti-spektakulär. bes