Zweite Geiselgruppe in Algerien offenbar frei

Militär soll 15 Verschleppte in der Sahara befreit haben. Ob es dabei Opfer gab, ist nicht bekannt

MADRID taz ■ Die letzten 15 Geiseln in der algerische Wüste sind offenbar frei. Die zehn Deutschen, vier Schweizer und ein Holländer, die bis zu drei Monate in der südalgerischen Sahara festgehalten worden waren, sind gestern am frühen Morgen von der algerischen Armee befreit worden. Das berichteten gestern übereinstimmend die deutsche Agentur dpa und der Sender Radio France Internationale unter Berufung auf Reiseführer und Journalisten aus der südalgerischen Stadt Illizi sowie „Mitglieder der Sicherheitskräfte“.

Die Operation wurde von der gleichen Spezialeinheit der algerischen Armee durchgeführt, die bereits vor einer Woche die ersten 17 Geiseln befreite. Ob es dabei zu Opfern aufseiten der Armee oder der Entführer gekommen ist, war bis zu Redaktionsschluss nicht klar. Keine der staatlichen Stellen, weder in Algerien noch in den Herkunftsländern der Geiseln, äußerte sich gestern zu der Militäraktion.

„Ich habe keine weiter gehende Informationen“, wich Bundeskanzler Gerhard Schröder gestern in Berlin allen Fragen aus. „Kein Kommentar“, blockte auch Außenminister Joschka Fischer in Brüssel ab. Und aus dem Schweizer Außenministerium hieß es kurz und knapp: „Wir bestätigen und dementieren nichts.“ Das Verteidigungsministerium in Algier gab keinerlei Auskunft. RW

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