Taiwan zählt die Stimmen neu

TAIPEH/PEKING dpa ■ Nach dem knappen Wahlausgang in Taiwan und den Protesten der Opposition hat Präsident Chen Shui-bian einer Neuauszählung der Stimmen zugestimmt. Wegen Tumulten und einer Schlägerei zwischen Abgeordneten im Parlament in Taipeh konnte ein dafür vorgeschlagener Gesetzentwurf der Regierungspartei gestern aber nicht eingebracht werden. Die für Donnerstag geplante zweite Auszählung der Stimmen war damit ungewiss. Die Opposition forderte den Präsidenten vielmehr auf, die Neuauszählung mit einem Noterlass zu verfügen. Chen Shui-bian hatte mit einem Vorsprung von 0,24 Prozent oder 29. 000 der 12,9 Millionen abgegebenen Stimmen gewonnen. Der konservative Herausforderer Lien Chan will das Ergebnis akzeptieren, fordert aber weiterhin eine unabhängige Untersuchung des Attentats auf den Präsidenten. Bei einem Treffen mit Regierungsmitgliedern wies der Präsident Chen Shui-bian Vorwürfe über Manipulationen der Wahl zurück.