Tag der Bäder

Wieder Wunder an der Weser: Trotz leerer Taschen sollen (fast) alle Freibäder gerettet werden

Bremen taz ■ Alle Bäder sollen bleiben und saniert werden, nur dem Heidbergbad ist nicht mehr zu helfen. Kurz vor Redaktionsschluss stellte CDU-Sportsenator Thomas Röwekamp gestern das zuvor von der Sportdeputation abgesegnete Bäderkonzept vor.

Das Sport- und Freizeitbad Vegesack bekommt danach 2,75 Millionen Euro aus dem Sporthaushalt 2004/2005. Die Sanierung des Stadionbades für 2,51 Millionen Euro erfolgt aus dem Sondervermögen Liegenschaften der Gesellschaft Bremer Immobilien (GBI). Das Horner Bad kann jetzt für 1,113 Millionen Euro auf Vordermann gebracht werden – überwiegend finanziert aus dem Sporthaushalt. Der Beschluss der Koalition, das Bad dicht zu machen, ging davon aus, dass eine Sanierung 2,6 Millionen Euro kosten würde. Röwekamp hatte zuletzt verkündet, dass es auch zwei Millionen tun würden. Damals war außerdem die Rede davon gewesen, zur Finanzierung eine Fläche in Badnähe zu verkaufen. Das sei nicht möglich, korrigierte Röwekamp gestern. Am teuersten wird der Umbau der beiden Sebaldsbrücker Bäder zu einem Kombibad: 3,605 Millionen Euro sollen auch hier von der GBI kommen.

Bereits am Morgen hatten die Fraktionschefs von SPD und CDU verkündet, dass das Blumenthaler Bad zumindest in dieser Saison einen Zuschuss erhalten wird. Für das Heidbergbad kommt jede Rettung zu spät – ob als Ersatz der Badesee im Sportpark Grambke zur Verfügung steht, ist unklar.

Die grüne Baupolitikerin Karin Krusche würdigte die Anstrengungen, das Blumenthaler Bad zu retten, empörte sich aber über das Verfahren in der Deputation: „Wir kannten die Vorlage eine Viertel Stunde vorher – dabei geht es hier um Millionen.“ Sie habe Zweifel, was die Finanzierung betreffe: „Das ist eine reine Luftnummer, das Sondervermögen Liegenschaften ist kein Dukatenesel.“ Das letzte Wort hat außerdem der Haushaltsausschuss: Wenn Röwekamp dort nicht genügend Geld für sein Ressort einhandelt, muss umgeplant werden. eib