Die Abfalldeponie

Die zentrale Deponie der Stadt Baku befindet sich am nordöstlichen Stadtrand, am Ufer des Boyuk-Shor-Sees. Auf einer Fläche von mehr als 50 Hektar werden seit über einem halben Jahrhundert die Abfälle der aserbaidschanischen Hauptstadt entsorgt. Die Kippe brennt. Bei Nordwind zieht der Rauch über die Stadt. Eine Bodenabdichtung und ein Drenagesystem fehlen. Eine Kompostieranlage wurde 1985 in Betrieb genommen und nach einem Jahr wieder stillgelegt. Es liegt auf der Hand, zu vermuten, dass die Umweltbelastung und die Gefahr für die öffentliche Gesundheit groß sind. Genaueres aber lässt sich nicht sagen. Das aserbaidschanische Umweltministerium hat keine Erkenntnisse über die Zusammensetzung des Mülls. Eine Untersuchung wurde nie durchgeführt. Daten über die Luftverschmutzung durch den brennenden Müll fehlen. Ebenso Werte über den Grad der Verseuchung des Grundwassers. Im Umweltministerium gibt man sich dennoch zuversichtlich. Wasserspezialist Zakir Zagirow: „Der Grundwasserspiegel liegt in 50 bis 60 Meter Tiefe. Bis in diese Tiefe dringt das Sickerwasser nicht vor.“ Im Übrigen sei die Kommunalverwaltung zuständig. Beamten der Stadt Baku waren zu einer Stellungnahme nicht bereit. AB