Terrordrohung gegen westliche Botschaften

Der „zweite Mann“ von al-Qaida droht mit Attentaten auf der Arabischen Halbinsel. 11. September als Vorbild genannt

KAIRO taz ■ Der zweite Mann der Terrororganisation al-Qaida, Aiman al-Sawahiri, ruft offenbar zu neuen Anschlägen auf westliche Ziele auf. „Die Kreuzfahrer verstehen nichts anderes als Waffengewalt“, heißt es in einer Tonbandaufnahme, die der arabische Fernsehsender al-Dschasira gestern in Auszügen ausgestrahlt hat. Die Stimme behauptet, dass derzeit amerikanische, britische, australische und norwegische Ziele studiert würden, und nennt explizit ABotschaften als mögliches Ziel. Alle westlichen Ausländer müssten von der Arabischen Halbinsel vertrieben werden.

Die Attentäter vom 11. September seien ein Vorbild dieser Aktionen, sagt al-Sawahiri, dessen Stimme von arabischen Experten als authentisch eingestuft wurde. Unklar blieb, wann genau das Band aufgenommen worden ist. Der Sprecher bezieht sich nicht auf einen der neuesten Anschläge in Riad und Casablanca. Dagegen verurteilt er die arabischen Staaten, die den USA im Irakkrieg zur Seite standen. Die Aufzeichnung erweckt den Eindruck, als sei sie während des Irakkrieges gemacht worden, da al-Sawahiri Antikriegsdemonstrationen erwähnt, die im Gegensatz zu Attentaten sinnlos seien.

Die USA haben unterdessen laut New York Times starke Hinweise darauf, dass Mitglieder von al-Qaida vom Iran aus die Selbstmordanschläge in Saudi-Arabien gelenkt haben. Die USA wollen nach Informationen der Zeitung bei der iranischen Regierung protestieren. GAW

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