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Muslime europäisch

Der Islam in Europa bekommt ein europäisches Gesicht, sagt der Direktor des Zentrums für Türkeistudien, Șen

ESSEN taz ■ Die in Deutschland lebenden 3,5 Millionen Muslime seien Menschen, die sich den Normen der Industriegesellschaft anpassen. Darauf wies am Wochenende der Direktor des Essener Zentrums für Türkeistudien, Faruk Șen, hin. Denn eine Studie des Essener Zentrums unter 2.000 türkischen Migranten habe gezeigt, dass Religion und Glaube auf das Leben, die Identitität und das Selbstverständnis der Muslime zwar prägenden Einfluss hätten, dies jedoch keinen Widerspruch zur den Normen und dem Lebensalltag in einer modernen Gesellschaft darstelle. „Mittlerweile liegen zahlreiche Untersuchungen vor, die zeigen, dass die Normen und Werte der Moderne nicht im Widerspruch zur islamischen Religionszugehörigkeit gesehen werden“, sagte Faruk Șen am Samstag in Essen.

Zudem habe sich das Selbstverständnis der in der Europäischen Union (EU) lebenden Muslime durch die Lebensbedingungen in den neuen Heimatländern gewandelt. Die in der EU lebenden 14 Millionen Muslime wollten mit der christlichen Mehrheit friedlich zusammen leben, sagte Șen. „In der EU gibt es unter den Muslimen ein Islamverständnis, das zwar identitätsstabilisierend ist, jedoch nicht mit der westlichen Moderne kollidiert.“ In der EU leben mittlerweile 14 Millionen Muslime, die in den letzten 45 Jahren im Rahmen der Migrationsprozesse nach Deutschland, Frankreich, England und andere Länder gekommen sind. Davon lebt die Mehrheit in Frankreich. Während dort 5,5 Millionen Muslime leben, wohnen in Deutschland 3,5 Millionen Muslime. „Deutschland spielt eine Schlüsselrolle für die Integration in Europa“, sagte Șen. ELMAR KOK

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