WAS MACHT EIGENTLICH ...der Buddy-Bär?
: Uns rächen

Das haben sie nun davon, die Chinesen. Eigentlich sah es nach einem prima Plan aus: Warum nicht ein paar der Terrakotta-Krieger, die im ganzen Land nutzlos herumstehen, für eine Weile ins Ausland schicken? Warum nicht einige der Repliken irgendwo abstellen, wo viel Platz ist, etwa im Palast der Republik? Werden sich die blöden Berliner noch drüber freuen, sind schließlich in „echt alten“ Öfen gebrannt.

Tja, liebe Chinesen. Nehmt das: 125 bunte Buddy-Bären befinden sich derzeit an Bord eines Containerschiffs, der Kurs dürfte euch klar sein. Vom 15. Mai an werden die Viecher euren Victoria Park in Hongkong aufhübschen. Wie schon am Pariser Platz stellen sich die Glasfaserteddys auch in China im Kreis auf, um das friedliche Nebeneinander von 125 Nationen zu symbolisieren: Jeder einzelne Bär versammelt auf seinem Bauch sämtliche Klischees des Landes, für das er steht. Das Motto der Chinareise: „Die Liebe der Bären bringt die Welt zusammen.“

Der große United-Buddy-Bears-Kreis auf dem Pariser Platz muss folglich dank Abwesenheit in diesem Jahr ausfallen. Was nicht heißt, dass ganz Berlin befreit ist von den Bären: Über die Stadt verstreut lauert hier und da ein einzelner Buddy. Und schließlich vermehren sich die Buddy-Bären natürlich ähnlich wie die Terrakotta-Krieger gänzlich unkontrolliert durch Souvenirshops, wo der Buddy aus Kunstharz zum Selberbemalen schon ab 48,50 Euro zu haben ist.

Nach Hongkong reisen die Buddy-Bären übrigens weiter nach Schanghai – und, damit das klar ist: Über weitere Ziele entscheiden wir hier spontan. WB

FOTO: AP