Mal anders

Kulturhistoriker sehen Graffiti als Nachfolger der Höhlenmalerei. In beiden Fällen ist die Wand das Kommunikationsmittel. Sogar die wenig schönen „Tags“, also Namensschriftzüge, haben historische Wurzeln: So genannte Pilgergraffiti, zum Beispiel im Trierer Dom, zeigen hunderte in die Wand geritzte Namen von Besuchern.

Am weitesten entfernt vom kreativen Malen ist wohl das „Malen nach Zahlen“. 1952 erfunden von einem Hobbymaler aus San Francisco, wurde das Malen nach Zahlen schnell enorm populär. „Everyman a Rembrandt“ ist der Slogan. Mittlerweile gibt es tausenderlei Motive: von possierlichen Tierbabys über Stars bis hin zu biblischen und patriotischen Szenen.

Mit steigender Beliebtheit fernöstlicher Kultur fand auch das Mandala Eingang in die europäischen Malblöcke. Mandala bedeutet auf Sanskrit „Kreis“ und heißt deswegen auch Kreisbild. Das Mandala ist ein Meditationsmittel der Buddhisten. Organische Formen aus der Natur, zum Beispiel Blüten oder die Ringe einer Baumscheibe, werden nachgeahmt und sollen so zur Entspannung und Konzentration führen.

Die scheinbar simpelste Methode, zu bunten Figuren zu kommen, ist der Kartoffeldruck. Doch er ist nicht nur bei Kindern der Hit. Sogar Künstler haben die Technik für sich entdeckt. Auf www.kartoffeldruck.com gibt es eine kleine Galerie mit Kartoffeldruck-„Kunstwerken“ plus Anleitung zum Selbermachen.

SUSANNE KLINGNER