DNA-Spur gibt Rätsel auf

DNA-Spur in Mordfall führt zu Insassen im Sicherheits-trakt. Kriminologen suchen Erklärung für Unmögliches

dpa ■ Eine rätselhafte DNA-Analyse nach einem Mordfall beschäftigt in Hannover die Kriminologen. Sie suchen nach einer Erklärung, wie der 40-jährige Insasse eines Hochsicherheitstraktes anhand einer DNA-Spur als angeblicher Mörder aufgespürt werden konnte. Der Mord an einer 61-jährigen Frau geschah 1997. Sie war auf einem Spielplatz in Hannover mit einem Stein erschlagen worden. Zur Tatzeit saß der verdächtige Mann aber in Sicherheitsverwahrung im Landeskrankenhaus Göttingen. Er hatte damit ein hartes Alibi. „Der Fall zeigt, dass bei allen Indizien ein Rest von Unsicherheit bleibt“, sagte Werner Greve, Kriminalpsychologe an der Uni Hildesheim. „Es handelt sich um eine ganz mysteriöse Geschichte“, sagte Oberstaatsanwalt Klinge.

Zu prüfen sei, ob die Spur für eine zuverlässige DNA-Analyse ausgereicht hat, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, Wolfgang Bauch. „DNA ist eine absolut zuverlässige Sache. Voraussetzung ist aber: Die Qualität der Spur muss gut genug sein.“ Zudem habe kein Beweismittel für sich allein genommen eine ausreichende Aussagekraft. „Wenn sich nach einem Einbruch der Fingerabdruck eines Verdächtigen am Fenster findet, bedeutet das nicht automatisch, dass er auch der Einbrecher war.“ Jemand anders habe eine solche Spur anbringen können.