Hauptziel Deutschland

Jährlich verlassen zwischen 60.000 und 80.000 Polen vorübergehend oder für immer ihre Heimat, um vor allem in der EU einen Job zu suchen. Von 1993 bis 2001 zogen allein 682.066 Polen zeitweilig oder dauerhaft nach Deutschland. Dort stellen sie – wie in der Gesamt-EU – den größten Anteil der Migranten aus den zehn Beitrittsländern, weit vor den Ungarn und Tschechen. In Deutschland und Österreich leben 80 Prozent aller Arbeitsmigranten aus dem Osten. Den Ängsten in der Bevölkerung vor weiterer Arbeitskraftkonkurrenz nachgebend, haben die Regierungen in Berlin und Wien massiv die Einschränkung der Arbeitnehmerfreizügigkeit für Personen aus den neuen EU-Ländern forciert. Während einer siebenjährigen Frist gelten weiter die bisherigen Einschränkungen. Im Rahmen bilateraler Verträge wurden 2002 in Deutschland 308.872 Arbeitsgenehmigungen an Personen aus Beitrittsstaaten erteilt, zumeist für Saisonjobs von dreimonatiger Dauer (307.182), 90 Prozent davon in der Landwirtschaft. 80 Prozent dieser Genehmigungen erhielten Polen. OP

Nächsten Dienstag: Jobexodus von West nach Ost?