Keine Tierquälerei

Ermittlungen gegen Eierproduzenten zum Teil eingestellt. Vorwurf falscher Etikettierung wird weiter untersucht

POTSDAM dpa/taz ■ Die Ermittlungen zum Verdacht der Tierquälerei auf dem Hof eines brandenburgischen Eierproduzenten sind eingestellt. „Es gibt keinen hinreichenden Tatverdacht“, sagte ein Sprecher der Potsdamer Staatsanwaltschaft am Dienstag und bestätigte damit einen Bericht der Berliner Zeitung. Weiter im Raum stünden aber die Vorwürfe, dass in dem Betrieb in Bestensee (Dahme-Spreewald) Eier falsch etikettiert worden sein sollen. Die Ermittlungen gehen auf Anzeigen der Tierschutzorganisation Peta zurück.

Die Firma „Landkost-Ei“ in Bestensee soll demnach die Eier ihrer Hühner mit falschen Etiketten ausgezeichnet haben. Der Staatsanwaltschaft nach geht es bei den Betrugs-Ermittlungen ausschließlich um Freilandeier oder Eier aus Bodenhaltung. Gegen einen von Peta ebenfalls beschuldigten Bio-Ei-Produzenten laufen keine Ermittlungen mehr. Kontrollen hätten ergeben, dass die Vorwürfe nicht zutreffen, hieß es vom Agrarministerium.

Nach Angaben der Potsdamer Staatsanwaltschaft wird den Betrugsvorwürfen gegen den Hof in Bestensee weiter nachgegangen. Dazu müsse genau geklärt werden, wann im Landkreis Stallpflichten zum Schutz vor Vogelgrippe bestanden. Gesetzlich ist geregelt, dass Eier aus Freilandhaltung auch während einer Aufstallungspflicht noch drei Monate lang als Freilandeier verkauft werden dürfen. Nach Darstellung des zuständigen Amtstierarztes Clemens Müller bestand im Sommer und dann ab Oktober jeweils vorübergehend Stallpflicht. Gegenüber der taz hatte der zuständige Veterinäramtsleiter Thomas Maczek allerdings Anfang Dezember erklärt, dass für den Landkost-Betrieb in Spreenhagen im Mai 2006 die Stallpflicht angeordnet und seitdem nie aufgehoben wurde.