USA unterstützten Putsch

Freigegebene Geheimdokumente der US-Regierung belegen: Militärputsch von 1964 in Brasilien mit US-Hilfe

PORTO ALEGRE taz ■ US-Präsident Lyndon B. Johnson hat 1964 seine Mitarbeiter zur aktiven Unterstützung des Militärputschs in Brasilien angewiesen. Dies geht aus US-Regierungsdokumenten hervor, die von dem privaten Forschungszentrum National Security Archive in Washington veröffentlicht wurden.

Danach sagte Johnson am 31. März 1964, dem Tag des Putsches, über den linkspopulistischen brasilianischen Präsidenten João Goulart: „Den können wir einfach nicht ertragen.“ Bereits im Vorfeld des Putsches hatten US-Botschafter Lincoln Gordon und Militärattaché Vernon Walters den aufständischen Militärs Hilfe zugesagt. Am 27. März kabelte Gordon an das Außenministerium, Goulart plane zusammen mit der Kommunistischen Partei die Errichtung einer Diktatur. Vier Tage später erhielt er von Außenminister Dean Rusk die Antwort, die US-Regierung habe die Entsendung eines Flugzeugträgers, mehrerer Zerstörer, Öltanker und Waffen für die Aufständischen beschlossen. Mit der Flucht von Goulart nach Uruguay am 2. April 1964 wurden diese Maßnahmen hinfällig. Die Militärdiktatur dauerte bis 1985, rund 500 Menschen wurden ermordet oder „verschwanden“. GD