rente in österreich

Neue Streiks in Sicht

In Österreich drohen aus Protest gegen die geplante Rentenreform neue Streiks. Nachdem in der Nacht eine weitere Verhandlungsrunde zwischen Gewerkschaften, Regierung und Arbeitgebern gescheitert ist, hat der erweiterte Bundesvorstand des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) gestern Kampfmaßnahmen für den 3. Juni beschlossen. Der Beschluss sei mit den Stimmen der ÖVP-Arbeitnehmervertreter gefasst worden, berichtete die österreichische Nachrichtenagentur APA. Zuvor hatte Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) gesagt, Kabinett und Gewerkschaft seien sich in allen Punkten einig, nur in Detailfragen lägen die Standpunkte noch geringfügig auseinander. „Es ist uns nicht gelungen, in den für uns wesentlichen Fragen zu einer Einigung zu kommen“, argumentierte hingegen ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch. Vor allem die von der Regierung beschlossene Abschaffung des frühzeitigen Renteneintrittsalters nach langem Arbeitsleben sei für die Gewerkschaften nicht annehmbar. Die Pläne der Regierung würden bedeuten, dass Arbeitnehmer länger arbeiten müssten und dafür weniger Rente erhielten. In Einzelfällen könnte pro Jahr ein ganzes Monatseinkommen wegfallen. Nach den Plänen der Regierung können Arbeitnehmer von 2018 an frühestens mit 65 Jahren in Rente gehen. Derzeit reichen 40 Versicherungsjahre oder ein ärztliches Attest über dauerhafte Berufsunfähigkeit. DPA