Atomprotest gegen G 8

Kritik an Finanzierung der Plutonium-Aufarbeitung.Ein Beschluss dazu wird beim Evian-Gipfel getroffen

BERLIN taz ■ Im asiatischen und europäischen Teil Russlands, in Brüssel, Washington und Savannah veranstalteten gestern Atomkraftgegner einen Aktionstag gegen die Verbrennung von Waffenplutonium in Energie erzeugenden Reaktoren. Anlass ist der bevorstehende G-8-Gipfel der mächtigsten Wirtschaftsnationen in Evian.

Dort sollen am Wochenende Zuschüsse für ein entsprechendes, bereits im Jahre 2000 zwischen Russland und den USA vereinbartes Programm bewilligt werden. Beide Staaten haben sich verpflichtet, je 34 Tonnen eigenes Waffenplutonium zu transformieren. Die USA veranschlagen dafür vier Milliarden Dollar, Russland zwei Milliarden. Aber beiden Ländern fehlt bisher das Geld.

In Russland nehmen die Pläne schon konkrete Formen an. In Sewersk beim sibirischen Tomsk soll Plutonium zu so genanntem MOX-Brennstoff (Mischoxyd aus Uran und Plutonium) aufbereitet werden. Allerdings gibt es im ganzen Land nur einen einzigen, für dessen Verbrennung geeigneten, schnellen Brüter. Er könnte die anfallende Menge in der vorgesehenen Frist bis 2024 nicht bewältigen.

BARBARA KERNECK