u-boote für pakistan
: Exportkontrolle auf Tauchstation

Die Kieler Howaltdswerke (HDW) wollen Pakistan mit top-modernen U-Booten beliefern. Und die Bundesregierung sagt dazu nicht mehr als Ja und Amen.

KOMMENTAR VON JAN KAHLCKE

HDW war noch nie besonders zimperlich: Kaum ein zahlungsfähiges Unrechtsregime, das der Weltmarktführer in Sachen U-Boot-Bau nicht beliefert hätte. Von Pinochet über Suharto bis zum Apartheidsregime – sie alle standen in der HDW-Kundenkartei. Bei der heutigen Thyssen Krupp-Tochter zieht man sich gern darauf zurück, dass U-Boote nicht zur Unterdrückung der inländischen Bevölkerung geeignet seien. Dass die schnittigen Unterwasserflitzer zutiefst korrupten Regimen einen Anschein von nationaler Größe und damit Pseudo-Legitimität bescheren könnten – das hat in Kiel niemanden interessiert.

Vielleicht auch viel verlangt von einem Wirtschaftsunternehmen. Aber deswegen gibt es ja die Genehmigungspflicht durch die Bundesregierung. Sie spricht ihrer Aufgabe Hohn, wenn sie jetzt Pakistan als Hort der Friedfertigkeit darstellt. Mag ja sein, dass ein Musharraf oder eine Bhutto nie im Traum dran gedacht hätten Indien anzugreifen und damit einen Atomkrieg auszulösen. Nun ist der eine geschasst und die andere ermordet. Kein Mensch weiß, wer in ein, zwei Jahren die Kontrolle über die HDW-U-Boote ausübt. Deswegen kann es nur heißen: Exportstopp, sofort!