Rauchen im Film kommt aus der Mode

Weltnichtrauchertag: Film- und Modebranche sollen auf Schleichwerbung verzichten

GENF/BERLIN dpa/afp ■ Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat die Mode- und Filmindustrie aufgefordert, auf jede Werbung für Tabakwaren zu verzichten. Film und Mode könnten nicht direkt beschuldigt werden, Krebs zu verursachen, sollten sich aber nicht von der Tabakindustrie missbrauchen lassen, heißt es in einer Erklärung der WHO zum Weltnichtrauchertag am Samstag. Die WHO-Aktionen konzentrieren sich auf die US- und indische Filmindustrie in Hollywood und Mumbai sowie die italienische Modebranche. Im Mai hatten 192 Staaten der ersten Antitabakkonvention zugestimmt.

Nach Angaben der WHO sterben jährlich rund 4,9 Millionen Menschen an den Folgen des Rauchens. Trotz der erschreckenden Krankheits- und Todeszahlen durch Tabakkonsum verhalten sich die Bundesregierung wie ein „stiller Teilhaber der Zigarettenkonzerne“, erklärte der Ärztliche Arbeitskreis Rauchen und Gesundheit. Der Sucht-Selbsthilfeverband Kreuzbund fordert schärfere Maßnahmen gegen den blauen Dunst, weil die Raucher in Deutschland immer jünger würden. „Die bisherigen Einschränkungen in öffentlichen Gebäuden und am Arbeitsplatz sowie das Abgabeverbot von Tabak an Jugendliche unter 16 sind ein Schritt in die richtige Richtung, aber noch nicht ausreichend“, hieß es vom Kreuzbund.