Der Job-Exodus

Egal, ob Großkonzerne oder Kleinunternehmen: Immer mehr Betriebe kündigen derzeit an, Arbeitsplätze in die EU- Beitrittsstaaten zu verlegen. Die Gründe: Monatslöhne zwischen 250 Euro (Lettland) und 1.000 Euro (Slowenien). Unternehmensteuern von durchschnittlich 23 Prozent, während in Deutschland 39 Prozent abgeführt werden müssen. Laut einer ifo-Umfrage haben bereits 25 Prozent der deutschen Unternehmen Betriebsteile in die Beitrittsländer verlagert, 12 Prozent planen weitere Investitionen. Wichtigste Branchen sind neben Bau und Textil die Autobauer. Allerdings, so Ökonomen, werden durch die Arbeitsplatzverlagerung auch die Wettbewerbs- und Überlebensfähigkeit deutscher Firmen gesichert. Und: Die Löhne in Osteuropa sind bereits so stark gestiegen, dass viele Unternehmen inzwischen weiter nach Indien oder China wandern. Bundeskanzler Schröder hat die osteuropäischen Staaten dennoch schon mal pauschal zu Steuererhöhungen aufgefordert. HER

Nächsten Dienstag: Wie die EU ihre neue Ostgrenze sichert