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„Dieser Streit ist unnützer Quatsch“

BLICK VON AUSSEN: Dmitri Tultschinski (51) von der Russischen Informationsagentur Nowosti

Als ein in der russischen orthodoxen Kirche getaufter Christ sollte ich mich vom ökumenischen Happening in Berlin angesprochen fühlen: Wenn schon eine Gemeinschaft, dann ohne Ausnahmen und weitere Trennung. Als im atheistischen Unglauben erzogenen Internationalisten zieht es mich erst recht hin zu solchen Events: Ich sehe gern, wenn Menschen miteinander reden, feiern, streiten, nach wahren Werten suchen.

In meiner Familie lebe ich bereits die Ökumene: Meine aserbaidschanische Frau Saida wurde bei ihrer Geburt von einem Mullah in der Moschee ins entsprechende Buch eingetragen. Das schafft für uns keine Probleme, und den Streit um das Abendmahl haben wir auch nicht, das wird immer gemeinsam gegessen. Wer erlebt hat, wie Saida kocht, wird mir nachfühlen, dass ich darauf auf keinen Fall verzichten will.

Im 21. Jahrhundert noch darüber zu streiten, ob eine katholische Messe oder ein evangelischer Gottesdienst der springende Punkt sei, finde ich Quatsch. Die Streitenden liegen da nicht besonders fern von mittelalterlichen Scholastikern mit ihrem Disput, wie viele Engel oder Teufel auf einer Nadelspitze Platz nehmen könnten. Dieser Kirchentag war überfällig, aber nicht um sich derart unnütz zu verzetteln. Ob es künftig anders wird? Fraglich. Aber möglich.

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