Ungarn sperrt Radarstation

BERLIN taz ■ Nach Protesten von Umweltschützern hat Ungarns Verteidigungsministerium den Bau einer Radarstation der Nato in einem Naturschutzgebiet im Süden des Landes unterbrechen lassen. Laut BBC-Berichten war die Anlage in der Vergangenheit regelmäßig Ziel von Protesten grüner Aktivisten. Am vergangenen Samstag hatten dann 200 Demonstranten die Bauarbeiten auf dem Gelände unterbrochen. Sie umkreisten die Maschinen, um sie am Graben oder Verlegen von Kabeln zu hindern. Die 44 Meter hohe Radarstation auf dem Gipfel des Berges Zengo ist eine von drei Radaranlagen, die überaltete Einrichtungen aus der Zeit des Warschauer Pakts ersetzen soll. Die Umweltschützer sind überzeugt davon, dass durch den Bau seltene wild lebende Tiere beeinträchtigt würden und ein außergewöhnlich schönes Naturreservat, 180 Kilometer von Budapest entfernt, zerstört würde. Istvan Bocskai, Sprecher des Verteidigungsministeriums, kündigte an, dass ein unabhängiger Ausschuss den Einfluss des Projekts auf die Umgebung untersuchen soll.