Genweizen ausgesät

Bundesweit erstes Versuchsfeld in Sachsen-Anhalt unter Polizeischutz. Greenpeace hatte Ökoweizen gesät

MAGDEBURG ap/taz ■ Der bundesweit erste Freilandversuch mit gentechnisch verändertem Weizen ist gestern auf einem Versuchsfeld in Sachsen-Anhalt gestartet. Der Schweizer Saatgut-Konzern Syngenta begann mit der Aussaat des Getreides, das einen verstärkten Schutz gegen Pilzbefall aufweist, wie ein Firmensprecher sagte. Von dem Projekt gehen nach seiner Darstellung keine Risiken für Mensch und Tier aus. Zu Monatsbeginn hatte das zuständige Berliner Robert-Koch-Institut den Versuch genehmigt.

Die Aussaat bei Bernburg wurde von einem Polizeiaufgebot von rund 30 Beamten bewacht, „um mögliche Störungen zu vermeiden“, wie ein Polizeisprecher sagte. Vor zwei Wochen hatten 130 Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace mehrere Tonnen Ökoweizen auf die zwei Versuchsfelder gesät, um den Boden für die Tests unbrauchbar zu machen. Bei einer Fläche sei das gelungen, teilte Syngenta-Sprecher Rainer Linneweber mit: „Die Schäden hier sind massiv.“ Eine zweite Fläche, die der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau gehöre, sei dagegen noch zu „retten“ gewesen. Sie sei rund 450 Quadratmeter groß. Mit der Ernte des gegen Pilzbefall resistenten Weizens rechne man Ende September.