Israelische Gesten vor Gipfeltreffen

Abriegelung der Palästinensergebiete gelockert. Palästinenser sprechen von Tricks

JERUSALEM dpa/taz ■ Kurz vor dem Gipfeltreffen mit US-Präsident George W. Bush in Jordanien hat Israel den Palästinensern am Sonntag Entgegenkommen signalisiert. Erstmals seit Wochen lockerte die Armee die Abriegelung der Palästinensergebiete und erlaubte mehreren tausend Arbeitern die Einreise nach Israel, wie israelische Medien berichteten. Auch 100 palästinensische Häftlinge sollten freigelassen werden, hieß es.

Aus dem Gaza-Streifen und Westjordanland wurde berichtetet, die Lockerungen der Blockade seien kaum spürbar. Das palästinensische Arbeitsministerium teilte mit, nur gut 3500 Arbeitskräfte seien vom Gaza-Streifen aus nach Israel eingereist.

Die Zeitung Ha’aretz meldete am Sonntag, Israel habe einen Vorschlag der USA abgelehnt, Ministerpräsident Scharon solle am Mittwoch bei dem Gipfeltreffen ein „Ende der Besatzung“ erklären. Israel sträube sich auch gegen eine öffentliche Erklärung über die Räumung von Siedlungsaußenposten, hieß es in dem Bericht.

Der palästinensische Minister Jassir Abed Rabbo nannte die angeblich von Israel beabsichtigte Anerkennung des palästinensischen Rechts auf einen Staat einen „politischen Trick“. Scharon versuche die Verwirklichung des Friedensplans mit „Spielchen“ zu verhindern, so Rabbo. GB