Qimonda wird geholfen

Der schwer angeschlagene Speicherchip-Hersteller erhält 325-Millionen-Kredit. Portugal beteiligt sich

DRESDEN dpa ■ Das Hilfspaket für den schwer angeschlagenen Speicherchip-Hersteller Qimonda steht. Nach tagelangem, öffentlichen Schlagabtausch haben sich das Land Sachsen und der Mutterkonzern Infineon geeinigt. Der Durchbruch gelang erst nach einem Eingreifen Portugals, wo Qimonda ein Werk unterhält. 325 Millionen Euro an Krediten gehen nun an das Unternehmen.

Sachsen wird ein Darlehen über 150 Millionen Euro bereit stellen, Infineon eines über 75 Millionen Euro. Vom portugiesischen Staat kommen nach Angaben von Sachsens Wirtschaftsminister Thomas Jurk (SPD) über die dortige Investitionsbank weitere 100 Millionen Euro als Kredit. Eine entsprechende schriftliche Erklärung liege vor. Die Beteiligung sei ähnlich wie die des Freistaats an Auflagen gebunden, die Qimonda nun erfüllen wolle, sagte der Minister, ohne ins Detail zu gehen. „Wir sind nun drei Partner in einem Boot.“ Allerdings muss Sachsens Parlament noch zustimmen. Jurk geht davon aus, dass dies ohne Probleme erfolgt. Auch die EU-Kommission soll umgehend über das Rettungspaket informiert werden. Man sei im Zuge der Verhandlungen „fortlaufend“ mit den EU-Behörden in Verbindung gewesen, sagte der Wirtschaftsminister.

Die Sächsische Staatsregierung und Infineon, das noch 77,5 Prozent an der Tochter hält, hatten seit Tagen um ein Hilfspaket für Qimonda gerungen. Auch die Bundesregierung war eingeschaltet. Qimonda leidet seit mehr als einem Jahr unter den massiv eingebrochenen Preisen für Speicherchips und hatte zu Monatsbeginn vor einer möglichen Insolvenz gewarnt. Bis Mitte Januar will Qimonda seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2008 vorlegen.