zahl der Woche
: Sprit sparen beim Rasenmähen

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Kaum sprießt das Gras, da knattern sie auch schon los: die Rasenmäher. Lärm und Geruch der zweitaktgetriebenen Ungetüme gehört in mancher Kleingartenkolonie bereits zum Wochenendgefühl dazu. Wenn auch am Krach nicht viel zu ändern ist, lohnt es sich trotzdem, ein wenig Zeit in eine kleine Wartung zu investieren. Damit lässt sich der Spritverbrauch um bis zu einem knappen Drittel reduzieren, der Ausstoß an klimaschädigendem Kohlendioxid im besten Fall sogar halbieren. Darauf weisen die Naturschutzorganisation WWF und der Motorenhersteller Briggs & Stratton hin.

Sie empfehlen vier Schritte: Man wechsele den Luftfilter, die Zündkerze und das Motoröl und gebe dem Kraftstoff einen Benzinstabilisator bei, der den Kraftstoff länger frisch hält. Und schon ist die kleine Dreckschleuder erheblich umweltverträglicher. Wartungssets sind im Gartenfachhandel erhältlich.

Nach Schätzung von Briggs & Stratton sind in Deutschland ungefähr 5 Millionen benzinbetriebene Gartengeräte einsatzbereit. Ihre Schadstoffbilanz ist dabei erheblicher schlechter als die großer Moteren: Ein Rasenmäher mit Zweitakter stößt so viele Kohlenwasserstoffe aus wie 200 Autos mit Katalysator. Kohlenwasserstoffe sind mitverantwortlich für die Bildung von Ozon, das Sommersmog verursacht. Deswegen schlugen die Grünen im Sommer 2000 vor, das Benutzen von Benzinmähern bei Smoggefahr zu verbieten. Die geplante Verordnung scheiterte jedoch.

Eine TÜV-Prüfung von Rasenmähern gibt es zwar, der Energieverbrauch wird dabei aber nicht untersucht. Benzinbetriebene Autos ohne Katalysator sind dagegen jährlich zur Abgassonderuntersuchung verpflichtet. Für Rasenmäher gibt es in Deutschland aber keine Abgasstandards.

Wer keine Lust hat, Zweitakter zu warten, kann eventuell auf einen Handrasenmäher ausweichen, die machen auch weniger Krach. Je nach Güte des Gerätes lassen sich damit durchaus 100 bis 200 Quadratmeter bewältigen – wenn man das Rasenmähern als kleine Sportübung sieht. Denen, die einen motorgetriebenen Rasenmäher vorziehen, empfiehlt das Umweltbundesamt, doch besser auf elektrische Geräte zurückzugreifen: Sie sind leiser, selbst abgasfrei und die Ökobilanz ist trotz der nötigen Stromproduktion in Kraftwerken in der Regel deutlich besser. Oder man leiht sich eine Herde Schafe. Dass Schafe funktionstüchtige Gartengeräte sein können, hat der Naturschutzbund Baden-Württemberg mit seinem Projekt „lebendige Rasenmäher“ bereits vorgeführt.

MICHAELA KRAUSE