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kommentar: loveparadeWir warten!

Der schier endlose Berlin-Hype muss aufhören. Jetzt ist das Revier dran. Berlin ist nämlich nicht nur finanziell am Boden, sondern auch veranstaltungstechnisch heillos überfrachtet. Zudem droht die Musikindustrie dort mit der Neuauflage der „Popkomm“ sowieso ihr Gesicht zu verlieren. Wie bis jetzt durchgesickert ist, wird sich an der „Popkomm“ nämlich vor allem eines ändern: der Austragungsort. Auch für die Loveparade bedeutete der Standort letztlich das Aus. Erst blieben im vergangenen Jahr die Besucher weg, und jetzt wollen die Berliner das Fest ganz niedermachen. Um die Popkomm zu stützen – ulkig.

KOMMENTAR VONBORIS R. ROSENKRANZ

Oder ist das nur Polit-Geschwurbel? Mag sein. Vielleicht gibt der Senat schon heute die „letzte Chance“, und die Parade bleibt „noch mal“ an der Spree. Vielleicht wäre es aber auch einfach Zeit, der Loveparade ein neues Outfit zu verpassen, indem man sie an die Ruhr holt. Hier kommt ein Gros der Besucher her. Hier sind etliche Clubs angesiedelt. Hier findet sich ein reges Nachtleben. Sicher: Über den Ort lässt sich streiten – was ist schließlich eine Autobahn gegen die Straße des 17. Juni? An Kontakten in die Szene, am Willen, durch Aufbruch einer langsam sterbenden Jugendbewegung neue Energie einzuverleiben, daran scheitert es nicht. Und es muss ja nicht zwingend die Loveparade sein. Raveline-Chef Celik schlägt vor, für die Ruhrstadt zu demonstrieren. Ein Ruhrstadt-Rave sozusagen. In Düsseldorf müsste sich nur endlich jemand aufraffen. Wir warten!

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