Mehr Hirsche als Menschen im Harz

■ SANKT ANDREASBERG (EIB) Im Harz leben erstmals doppelt so viele Rehe und Hirsche wie Menschen. Auf einen Quadratkilometer kommen nach Auskunft der Europäischen Populations Agentur (EPA) 40 bis 50 Vier- und nur 20 Zweibeiner. „Wir haben es leider nicht geschafft, die Depopulation zu stoppen“, so eine EPA-Sprecherin gestern auf taz-Anfrage. Alle Maßnahmen, die Menschen in dem Gebiet zu halten, seien fehlgeschlagen. „Und der Trend geht weiter abwärts.“ Die EPA hat in einer Prognose errechnet, dass sich im Jahr 2059 das Verhältnis von Mensch zu Wild noch weiter zugunsten der Tiere entwickeln wird: „Wenn der Harz nicht wieder attraktiver gemacht wird, kommen in dreißig Jahren auf einen Menschen vier Tiere“, hieß es gestern bei der EPA. Nicht bewahrheitet hätten sich allerdings die Anfang des Jahrhunderts verbreiteten Unkenrufe, dass Wölfe den Menschen in einigen Landstrichen ablösen würden. Tierschutz- und Umweltschutzverbände schlugen bereits vor, den Harz zu einer menschenfreien Zone zu erklären und zu untersuchen, wie sich die Natur ohne den Einfluss des Menschen entwickeln würde. Weitere Informationen zum Harz unter: www.harzmauer.de.