Lothringer vertickt

Ehemaliges Schulgelände bringt 3,6 Millionen – Beiratsmeinung interessierte Vermögensausschuss nicht

taz ■ Die Einwände des Beirates Schwachhausen gegen den Verkauf des Schulgeländes Lothringer Straße wollte der Vermögensausschuss in seiner gestrigen Sitzung nicht einmal der Form halber anhören. Gegen die Grünen stimmte er für den Verkauf an zwei Bremer Bauunternehmen.

Der Grünen-Vertreter Dieter Mützelburg glaubt, die 3,6 Millionen Euro Verkaufspreis seien wohl zu verlockend gewesen, als dass SPD und CDU noch empfänglich gewesen wären für das alternative Konzept der Bremer Heimstiftung. Die wollte auf dem Gelände ein soziales Wohnprojekt bauen – und nur 1,9 Millionen auf den Tisch legen. Auffällig sei der Zeitpunkt der Sitzung, sagt Mützelburg. „Das hätte man genauso gut vor der Wahl beschließen können, aber die große Koalition hatte wohl Angst, dass sie in Schwachhausen noch mehr Wähler verlieren würde.“ Fünf beziehungsweise 13 Prozent hatten SPD und CDU verloren.

„Stinksauer und enttäuscht“ sei er, sagte der parteilose (vorher CDU) Beiratssprecher Bernd Huse. „Alle – auch das Planungsamt – waren begeistert von dem Konzept der Heimstiftung.“ Er könne nicht verstehen, warum die Meinung der Bürger im Stadtteil so wenig zählt. Verärgert ist auch die grüne Beirätin Uschi Seibert. Sie weist darauf hin, dass die Zukunft der Kinderschule, die sich noch auf dem Gelände befindet, ungewiss sei. Ein kleiner Teil des Kaufpreises soll wohl in den Erhalt der Schule fließen. eib