… die D-Mark?
: Füllt weiter alte Socken

Eigentlich dürfte man annehmen: Ein dreiviertel Jahrzehnt müsste zur Umgewöhnung ausreichen. Doch Liebgewonnenes lässt sich eben nicht so leicht aus den Köpfen tilgen. In unsicheren Zeiten von Wirtschaftskrisen sowieso nicht.

Sieben Jahre nach Einführung der Euromünzen ist die D-Mark für viele Bundesbürger noch immer die Währung der Herzen. Eine Forsa-Umfrage im Auftrag des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) hat ergeben, dass jeder zweite Bundesbürger bei großen Anschaffungen noch immer den Euro-Betrag in D-Mark umrechnet – und entsprechend entsetzt ist, wie hoch die Preise im Vergleich zu D-Mark-Zeiten sind.

Doch nicht nur in den Köpfen hält sich die D-Mark hartnäckig. Auch die Socken sind noch immer voll von Deutscher Mark. Zusätzlich hat die Umfrage ergeben, dass die alten Münzen und Scheine aus nostalgischen Gründen in Sparsocken, Pfennigdosen oder Sammelalben gehortet werden oder zuweilen auch nur hinterm lange nicht mehr gewaschenen Wohnzimmervorhang herumliegen – 14 Milliarden Mark sind offiziellen Berechnungen zufolge noch immer im Umlauf.

Der D-Mark-Bestand verringert sich auch nur geringfügig. Von den 14 Milliarden wurden 2008 in Berlin gerade einmal 13,4 Millionen in Euro umgetauscht, 2003 waren es noch dreimal so viel. Entsprechend hält sich der Sammlerwert bislang in Grenzen. Eine Zwei-Mark Münze von 1990 mit Franz-Josef-Strauß-Büste ist bei Ebay aktuell einen Euro Wert. FLEE FOTO: ARCHIV