Proteste in Simbabwe verhindert

Panzer und Milizen vereiteln Demonstrationen. Oppositionsführer Tsvangirai verhaftet

HARARE epd/dpa/afp ■ In Simbabwe hat ein massives Aufgebot von Sicherheitskräften gestern die als „Tag der Abrechnung“ angekündigten Oppositionsproteste verhindert. Etwa 2.000 Regierungsmilizionäre sowie zahlreiche Polizisten und Soldaten patrouillierten durch die Straßen der Hauptstadt Harare und hinderten Demonstranten daran, sich auf einem zentralen Platz der Stadt zu versammeln. In Armenvierteln waren Panzer und Soldaten postiert, über der Stadt kreisten Hubschrauber. Versammlungen von mehr als drei oder vier Menschen wurden von der Polizei aufgelöst. Die meisten Geschäfte, Banken und Betriebe blieben im laufenden Generalstreik geschlossen, trotz der Drohung der Regierung, den Inhabern die Lizenz zu entziehen.

Morgan Tsvangirai, Führer der Oppositionspartei MDC (Bewegung für demokratischen Wandel), wurde gestern zum wiederholten Male in seinem Haus verhaftet und auf eine Polizeistation gebracht. Der 51-jährige ehemalige Gewerkschaftschef bezeichnete die fünftägigen Proteste vor seiner Festnahme als „höchst erfolgreich und höchst vernichtend“. Von nun an wolle man zu „strategischen Zeitpunkten“ ohne Vorwarnung weitere Demonstrationen und Streiks unternehmen. Nach MDC-Angaben wurden bei der Protestwelle über 500 ihrer Aktivisten verhaftet.