IN DER PLEITE GESTRANDET

Der XXL-Strandkorb wurde beim G-8-Gipfel in Heiligendamm berühmt: Im Sommer 2007 haben sich in ihm noch Polizisten fotografieren lassen, nachdem die G-8-Regierungschefs abgereist waren. Doch dem Hersteller hat das alles nichts geholfen: Die Heringsdorfer Strandkorbfabrik auf Usedom hat Insolvenz angemeldet. Es ist die älteste Strandkorbfabrik Deutschlands, sie besteht seit mehr als 80 Jahren. Im Jahr stellt sie gut 6.000 Strandmöbel her, die freilich viel kleiner sind als der G-8-Korb. 70 Prozent der Körbe stehen irgendwo in Deutschland, der Rest wurde exportiert. Eine einfache Ausführung ist für knapp 600 Euro zu haben. Die Heringsdorfer bieten aber auch exklusive Körbe mit Sitzheizungen, Massagegeräten und Flachbildschirmen an. Der Hightech-Korb kostet je nach Ausstattung bis zu 6.000 Euro. Vielleicht waren die Produkte zu robust oder zu teuer, die Nachfrage nach Strandkörben jedenfalls ist zurückgegangen. Nun bangen 40 Mitarbeiter um ihren Job. Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern will mit dem Insolvenzverwalter reden, damit in Heringsdorf „weiter Strandkörbe produziert werden“, hieß es. TAZ, DPA FOTO: DDP