ausstellung
: Leicht, handlich und tödlich

Sie sind billig, leicht und einfach zu bedienen: Kleinwaffen. Weltweit gibt es mehr als 600 Millionen davon. Etwa 500.000 Menschen und damit neun von zehn Kriegsopfern sterben jedes Jahr durch ihren Einsatz, mehrere Millionen werden verletzt.

Die Ausstellung „Kleinwaffen – Eine weltweite Bedrohung“ von Unicef und dem Internationalen Konversionszentrum Bonn (BICC) zeigt bis 17. Mai aus Anlass des zehnjährigen Bestehens des BICC Fakten, Fallbeispiele aus Konfliktregionen und die Situation von Kindern in bewaffneten Auseinandersetzungen. Ausgestellt sind im Bonner Wissenschaftszentum auch Skulpturen aus Kleinwaffen aus einem World Vision-Projekt in Mosambik.

Obwohl Kleinwaffen heute maßgeblich Kriege entscheiden, konzentriere sich die internationale Diskussion vor allem auf A-, B- und C-Waffen, kritisierte der Geschäftsführer von UNICEF Deutschland, Dietrich Garlichs, gestern bei der Eröffnung der Ausstellung. Zudem behinderten sie auch Entwicklung, weil vielen armen Ländern sowohl rechtsstaatliche Strukturen wie Geld und Durchsetzungskraft für Abrüstungskampagnen fehlten.

BICC-Geschäftsführer Peter Croll betonte, auch nach Kriegsende bedrohten diese Waffen Frieden und Entwicklung. Die „beängstigende Gewaltlage“ im Irak sei auch dem unkontrollierten Besitz von Kleinwaffen geschuldet; dieser bilde einen wesentlichen Faktor für die Instabilität des Landes. Auch der im Frühjahr begonnene Friedensprozess im Sudan sei durch die Todbringer gefährdet. Croll appellierte an die internationale Gemeinschaft, die Entwaffnung voranzutreiben und Handel und Produktion stärker zu kontrollieren. Zudem solle die Bundesregierung ihr Engagement gegen Kleinwaffen intensivieren und sich bei der UN-Konferenz zum illegalen Handel mit Kleinwaffen 2006 für ein internationales Abkommen einsetzen. Die Bundeswehr solle das Vorhaben, bis 2007 über 400.000 G3-Sturmgewehre zu vernichten, konsequenter umsetzen. Zudem soll die Regierung verstärkt Entwaffnungs- und Wiedereingliederungsprogramme von Kindersoldaten fördern. Silke Uertz

Die Ausstellung „Kleinwaffen – eine weltweite Bedrohung“, ist bis 17. Mai im Wissenschaftszentrum Bonn, Ahrstraße 45, zu sehen, Mo bis Fr 8 bis 19 Uhr, Eintritt ist frei