Islamkonferenz für starke Rolle der UNO in Irak

Krisentreffen der Organisation der Islamischen Konferenz: „Lage im Nahen Osten äußerst alarmierend“

KUALA LUMPUR dpa ■ Islamische Staaten haben eine stärkere Rolle der Vereinten Nationen im Irak gefordert und den geplanten einseitigen Abzug Israels aus dem Gaza-Streifen scharf kritisiert. In der Abschlusserklärung eines eintägigen Krisentreffens der Organisation der Islamischen Konferenz (OIC) in Malaysia hieß es gestern, die UN müssten bei der Wiederherstellung der Souveränität und der Unabhängigkeit des Irak eine zentrale Funktion einnehmen.

Die Unterstützung der israelischen Abzugspläne durch die USA wurde indes als „schädlich für den Friedensprozess“ verurteilt. Dadurch würden den Palästinensern unveräußerliche Rechte verweigert. Die Teilnehmer des Treffens forderten den Weltsicherheitsrat zur Entsendung von Friedenstruppen in den Nahen Osten auf.

Der malaysische Ministerpräsident Abdullah Ahmad Badawi hatte zum Auftakt der Konferenz in der Verwaltungshauptstadt Putrajaya die Situation in Palästina und im Irak als „äußerst alarmierend“ bezeichnet. Er rief die US-Regierung und deren Verbündete auf, im Sicherheitsrat eine Resolution einzubringen, die eine stärkere Rolle der Vereinten Nation im Irak beinhaltet.

Die OIC-Konferenz, an der Vertreter aus 20 der 57 Mitgliedstaaten teilnahmen, war auf Bitten von Palästinenserpräsident Jassir Arafat wegen der Entwicklung im Nahen Osten um knapp zwei Wochen vorgezogen worden. Malaysia hat derzeit den Vorsitz der Organisation inne.

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