Museum total

Die „Lange Nacht der Bremer Museen“ – ein Kulturspaziergang mit vielen Möglichkeiten

Geballte Kultur in sechs Stunden: Am Samstagabend beginnt die dritte „Lange Nacht der Bremer Museen“. Von 18 bis 24 Uhr laden die Kulturschaffenden zu einem Streifzug durch die hiesige Museenlandschaft. Einen besseren Anlass für eine sommerliche Partytour kann es wohl kaum geben – schließlich tut man dabei ewas für die Bildung.

Und was es da nicht alles zu sehen gibt: Hier verschachern Design-Freaks ihre guten Stücke an die Laufkundschaft, dort sitzt eine junge Dame in der Baumkrone und rezitiert Gedichte. Andernorts beschwören Studis der Bildhauerei ihr Existenzrecht, während Bürgermeister Henning Scherf die nagelneue Spielzeugausstellung im Überseemuseum eröffnet.

Für Kinder liegen Qual und Freud’ morgen eng beeinander. Im St. Petri Dom werden die Kleinen zunächst mit einer Bibel-Rallye malträtiert. Als Ausgleich dürfen sie anschließend im Neuen Museum Weserburg ausgediente Schulbücher zu „Literaturwürsten“ verarbeiten.

Und auch ältere Semester haben die Wahl, zwischen Hochkultur und Trivialunterhaltung auszuwählen, was das Bildungsherz begehrt. Während die Bremer Kammer Sinfonie im Petri Dom eine Bach-Kantate anstimmt, lässt DJ Jörg Gebauer (wenn die „Lange Nacht“ um zwölf Uhr offiziell vorbei ist) im Übersee Museum Platten wie Körper zu saftigen Latin-Beats rotieren.

Doch zumindest im Verkehrswesen hat morgen alles seine Ordnung. Speziell gecharterte Shuttlebusse kutschieren die Gäste von einem Kulturmekka zum nächsten. Wer auch unterwegs nicht auf Unterhaltung verzichten will, steigt in die „Kultourbahn“ und erfreut sich an Kleinkunstdarbietungen im kuscheligen Straßenbahnwaggon.

TW

Der Eintrittsbutton kostet 9 Euro, für Familien (2 Erwachsene und max. 4 Kinder) 18 Euro. Einzeltermine: Siehe taz-Tageskalender