Feuerwerk à la française

445 Autos wurden zu Silvester in Frankreichs Städten angezündet. Brandanschläge auf Pkw auch in Berlin

PARIS/BERLIN dpa ■ In der Silvesternacht sind in Frankreich in mehreren Städten nach Polizeiangaben mindestens 445 Autos in Brand gesteckt worden. Das sind etwa 20 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Allein im Elsass wurden nach einer vorläufigen Bilanz etwa 50 Autos in Brand gesteckt.

Das Innenministerium sprach von einem vergleichsweise ruhigen Silvester. Es habe weniger Zusammenstöße mit der Polizei gegeben als in den Jahren zuvor. Vier Polizisten seien leicht verletzt worden. Zu größeren Zwischenfällen sei es jedoch nicht gekommen. Frankreich hatte die Zahl der Polizisten in der Silvesternacht auf 35.000 erhöht. Etwa 288 Menschen wurden von der Polizei vernommen.

Auch in Berlin sind bei einer Serie von Brandstiftungen kurz vor Silvester zahlreiche hochwertige Autos zerstört oder schwer beschädigt worden. Unbekannte steckten allein Mittwochnacht sieben Pkw in Brand. Mehrere der Brandanschläge wurden dabei vermutlich von denselben Tätern verübt. Der Staatsschutz ermittelt, da ein politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen wird.

In der Silvesternacht hat eine Gruppe von bis zu 1.000 Menschen die Polizeiwache im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg angegriffen. Zunächst hätten rund 500 Menschen in der Schönhauser Allee einen Polizeiwagen mit Feuerwerkskörpern beworfen und Fenster einer Straßenbahn zerstört, wie Polizeisprecher Frank Millert gestern sagte. Die Gruppe sei später auf bis zu 1.000 vor allem junge Menschen angewachsen, die auf das Polizeigebäude losgingen. Die Beamten nahmen drei Menschen wegen versuchter schwerer Brandstiftung und schwerem Landfriedensbruch fest.