MOX-Erörterung: „Falscher Weg“

Zu dem von der Kernkraftwerk Krümmel (KKK) GmbH beantragten Einsatz so genannter Mischoxid-Brennelemente (MOX) beginnt heute der atomrechtliche Erörterungstermin. In Reinbek sollen 1884 Einwände im Genehmigungsverfahren erörtert werden, die während der zweimonatigen öffentlichen Auslegung der Unterlagen erhoben wurden.

Die Vattenfall-Tochter KKK hatte Anfang 2002 den Einsatz der MOX-Elemente im Atomreaktor Krümmel beantragt. Dieser hochradioaktive Brennstoff aus Uranoxid und Plutoniumoxid entsteht bei der Wiederaufarbeitung. Der AKW-Betreiber will bis zu 212 MOX-Elemente einsetzen, teilte die Atomaufsicht in der schleswig-holsteinischen Gesundheitsbehörde mit. „Politisch bedaure ich, dass der Bundesgesetzgeber mit der Atomgesetznovelle 2002 nicht ein sofortiges Verbot der Wiederaufarbeitung verankert hat“, sagte Gesundheitsministerin Heide Moser (SPD).

Die Wiederaufarbeitung abgebrannter Brennelemente in den Anlagen Sellafield (Großbritannien) und La Hague (Frankreich) ist noch bis 2005 erlaubt. Dieser „falsche Weg“, so Moser, führe erst zu dem Problem, mit diesen Stoffen überhaupt umgehen zu müssen. Wenn der Bund, so Moser, „früher die Weichen in die richtige Richtung gestellt hätte, müsste die Verbrennung dieses gefährlichen Stoffes nicht in so vielen Atomkraftwerken erfolgen, möglicherweise auch nicht in Krümmel“. SMV