fc st. pauli
: Regional gerettet

Der FC St. Pauli ist definitiv drittklassig. Gestern Nachmittag hat der finanziell schwer angeschlagene Fußballverein die Lizenz für die Fußball-Regionalliga Nord erhalten. Wie der Zweitliga-Absteiger mitteilte, wurden außer den üblichen monatlichen Reports an den Deutschen Fußball-Bund (DFB) keine Auflagen erteilt. „Wir sind sehr glücklich, dass wir die erste Hürde genommen haben. Nun kommt die sportliche Rettung“, jubelte Präsident Corny Littmann.

Vorausgegangen war die skurrilste Rettungsaktion, die ein mittelständisches Unternehmen – inklusive der taz – jemals in Deutschland gestartet hatte, um das Finanzloch von rund zwei Millionen Euro zu stopfen. Prominente wie Bürgermeister Ole von Beust und demnächst HSV-Idol Uwe Seeler verdingten sich als Ticketverkäufer. Bisher sind bereits 7000 Dauerkarten für die 3. Liga verkauft. Mehr als 40.000 T-Shirts mit dem Aufdruck „Weltpokalsiegerbesieger-Retter“ wurden zum Solidaritätspreis an die Fans gebracht, über Pfingsten erhoben etliche Kneipen auf dem Kiez unter dem Motto „Saufen für St. Pauli“ einen Solizuschlag von 50 Cent pro Bier. Hinzu kommen 720.000 Euro von der Stadt, die dem Verein dessen Trainingsgelände abkauft. Und für die Einnahmen aus zwei Benezifspielen gegen den HSV und Weltpokalsieger Bayern München im Juli hat die HSH Nordbank eine Bürgschaft übernommen. „Um diese abzutragen, muss die Rettungsaktion weitergehen“, fordert Littmann weitere Solidarität der Fans ein. SMV