Energiepolitik gegen Armut

KfW will Entwicklungsgelder aufstocken und vor allem moderne Energieträger fördern

FRANKFURT/M. epd/dpa ■ Die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) will 2003 die Förderung der Entwicklungsländer ausweiten. Derzeit geht das Institut von Zusagen in der Größenordnung von 1,7 Milliarden Euro aus, sagte KfW-Vorstand Wolfgang Kroh gestern bei der Vorstellung des Jahresberichts 2002. Davon stammt rund eine Milliarde Euro aus dem Bundeshaushalt. 2002 hatte die KfW den Entwicklungsländern 1,3 Milliarden Euro zugesagt.

Einschließlich der Mittel der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) beliefen sich die gesamten Hilfen auf 1,76 Milliarden Euro. Einer der Schwerpunkte der deutschen Entwicklungshilfe ist eine bessere Energieversorgung, gekoppelt mit der Armutsbekämpfung in den schwächsten Ländern der Erde. Ein effizienter Einsatz von Energie trage zur Entwicklung der Wirtschaft und zur Schaffung von Arbeitsplätzen und Einkommen bei, sagte Kroh. Als Beitrag zum Umweltschutz fördere die KfW in den Entwicklungsländern besonders Solar- und Windenergie, Biomasse und Erdwärme. Zudem gebe es beim Energieverbrauch „enorme Einsparpotenziale“.

Für die Hilfe bei der Energieversorgung habe die KfW in den vergangenen fünf Jahren mehr als 1,1 Milliarden Euro zugesagt, davon 653 Millionen Euro für erneuerbare Energien. DEG-Sprecher Winfried Polte hob die Bedeutung von privaten Betreibermodellen in der Energiepolitik für die armen Staaten hervor. Trotz leerer Staatskassen sei es vielen Entwicklungsländern durch Privatisierung gelungen, neue Projekte im Energiebereich zu realisieren und wirtschaftliche Hemmnisse abzubauen.

Die DEG, die seit zwei Jahren zur KfW-Bankengruppe gehört, unterstütze besonders die Nutzung von Wind- und Wasserkraftwerken. Zu den geförderten Projekten gehörten drei Windkraftwerke in Brasilien, der Türkei und China sowie zwei Wasserkraftwerke in Costa Rica und Peru.