Lynchjustiz in Südperu

LA PAZ ips ■ Nach dem jüngsten Lynchmord an einem Bürgermeister in Peru durch Ureinwohner hat der indigene Chief und bolivianische Abgeordnete Felipe Quispe die Tat als „normal“ für das Volk der Aymara bezeichnet und weitere Übergriffe angekündigt. Der Tod von Cirilo Robles, Bürgermeister der Ortschaft Ilave, sei eine unter Aymara gängige Bestrafung von „Dieben, Lügnern und Verrätern“, da die Landesgesetze untauglich seien, erklärte Quispe. Robles war am 26. April von aufgebrachten Ureinwohnern aus seinem Haus gezerrt und auf dem öffentlichen Platz des Dorfes umgebracht worden. Seiner Ermordung war ein 25-tägiger Hungerstreik für den Rücktritt Robles vorangegangen. Die Aymara verlangen, dass ihnen Staatspräsident Alejandro Toledo in den Bereichen Landwirtschaft und Bildung mehr Aufmerksamkeit schenkt. Quispe appellierte am 30. April an „seine peruanischen Brüder“, gegen all jene Weißen vorzugehen, die sich persönlich bereicherten. Außerdem kündigte er weitere Lynchmorde an.