Räubers Zungenschlecker

Gewerkschaft kritisiert Sicherheitsstandards in Drogeriediscountern und fordert Videoüberwachung

Wenn die Gewerkschaft ver.di mehr Videoüberwachung verlangt, dann ist das schon ungewöhnlich: Hamburgs stellvertretender Landesvorsitzender Ulrich Meinecke hat bei dieser Forderung aber vor allem das Wohl der Beschäftigten im Auge. Die Drogeriediscounter, so Meinecke, seien aufgrund der niedrigen Standards mittlerweile zum Sicherheitsrisiko für die MitarbeiterInnen geworden; Schlecker-Märkte seien bevorzugtes Ziel von Überfällen, ohne dass das Unternehmen darauf reagiere, so Meineckes Vorwurf. Allein 2003 waren in Hamburg zwölf Märkte dieser Kette überfallen worden.

Schlecker selbst wirbt mit dem Spruch: „Nur die Arbeit im Team macht uns erfolgreich.“ Die Realität, so die Gewerkschaft, sehe aber oft anders aus: Wegen Personalabbaus sei mittlerweile oft nur eine MitarbeiterIn im Laden – das interpretiert ver.di als Einladung, Schlecker-Märkte zu überfallen: „Wir fordern die Besetzung der Filialen mit mindestens zwei Beschäftigten“, ist denn auch Meineckes Forderung.

Zudem möge das Unternehmen dafür sorgen, dass Alarmsysteme in den Filialen installiert und die Beschäftigten geschult werden sollen, wie sie sich bei Überfällen verhalten, um sich nicht zu gefährden. Andere Discounter seien in dieser Hinsicht viel weiter als der Drogerie-Krösus.

Der Schlecker-Konzern selbst äußerte sich gestern zu den Vorwürfen nicht. AHA