Chinas Chef darf Kritik übersehen

Menschenrechtsgruppen demonstrierten am Dienstag vor dem Wirtschaftsministerium gegen den Besuch des chinesischen Ministerpräsidenten Wen. Die Besetzung Tibets wurde angeprangert sowie das harte Vorgehen Chinas gegen die Falun-Gong-Sekte. Greenpeace wiederum hatte in der Nacht einen Lkw-Anhänger vor dem Ministerium abgestellt, auf dem nun für den Export von Windkraft- anstatt von Nukleartechnik demonstriert wurde. Damit die Polizei ihn nicht abschleppen konnte, hatten sich Aktivisten unter der Ladefläche ans Fahrgestell gekettet. Als der Staatsgast das Gebäude verließ, stellten sich Mannschaftswagen der Polizei vor die Menschenrechtler, um Wen den kritischen Anblick zu ersparen. Freie Sicht hatte er nur auf eine Gruppe Jubelchinesen, die für ihre Mühen angeblich mit einem Essen belohnt wurden. TAZ