Vereinzelt weniger Arbeitslose

Arbeitsämter zählen mehr oder weniger Arbeitslose je nach Region. Vor allem aber registrieren sie: Stellenabbau

Hannover/Hamburg/Bremen/Kiel dpa ■ Die Zahl der Arbeitslosen ist in Niedersachsen und Hamburg im April leicht gesunken, in Bremen und Schleswig-Holstein dagegen angestiegen. Die größte Entlastung unter den vier Ländern verzeichnete Niedersachsen mit minus 3,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote ging damit hier von 9,8 Prozent auf 9,5 Prozent zurück.

Die Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt war in Niedersachsen in diesem Jahr allerdings deutlich schwächer als im Schnitt der letzten fünf Jahre. Im Sommer gibt es in den saisonabhängigen Branchen Land- und Forstwirtschaft, Fremdenverkehr und Baugewerbe grundsätzlich eine stärkere Nachfrage nach Arbeitskräften als im Winter.

Die Konjunkturschwäche der deutschen Wirtschaft zeigt sich nach Mitteilung der Bundesagentur für Arbeit besonders daran, dass die Nachfrage nach Beschäftigten in nahezu allen Wirtschaftszweigen weiter rückläufig ist (minus 9,6 Prozent).

„Es grenzt an Hohn, wenn Landespolitiker eine generelle Arbeitszeitverlängerung fordern“, sagte der DGB-Bezirksvorsitzende Hartmut Tölle. Der DGB-Arbeitsmarktexperte Ulrich Gransee wies darauf hin, dass die Zahl der Langzeitarbeitslosen in Niedersachsen im Vergleich zum Vorjahr um rund sieben Prozent zugenommen habe.

In Hamburg ging die Zahl der Arbeitslosen im April lediglich um 0,3 Prozent zurück. Ende April waren hier 86.300 Frauen und Männer ohne Arbeit, die Arbeitslosenquote beträgt weiterhin 9,9 Prozent.

Eine gegenteilige Entwicklung verzeichneten die Arbeitsämter in Bremen und Schleswig-Holstein. In Bremen stieg die Zahl der Arbeitslosen im April gegen den Bundestrend um 186 auf 43.258 leicht an. Die Quote lag bei 13,5 Prozent. Die Arbeitslosigkeit bei den Jüngeren unter 25 Jahren konnte hier allerdings überproportional gesenkt werden. Dessen ungeachtet nahm der Beschäftigungsabbau in Bremen wie in Niedersachsen im April weiter Fahrt auf.

Auf dem schleswig-holsteinischen Arbeitsmarkt gibt es bisher keine durchgreifende Frühjahrsbelebung: Ende April waren im nördlichsten Bundesland 137.800 Frauen und Männer ohne Arbeit und damit 0,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Rückgang zum März um 6.000 Arbeitslose oder 4,2 Prozent entsprach etwa dem Trend des Vorjahres. Im nördlichsten Bundesland liegt die Arbeitslosenquote nunmehr bei 9,8 Prozent.